Erinnerungen an die Anfänge des PCs

In Kürze: Einige unwesentliche Gedanken zum Anfang ca. 1986 - wen´s interessiert

Während eines Mathe/Informatik - Studiums begann ich in einem der ersten Computergeschäfte Nürnbergs zu arbeiten. Wir verkauften anfangs noch Homecomputer und Z80-Geräte (z.B. eine Dual - Prozessor - Maschine von Sharp oder den Joyce). Nachdem Apple damals mit einem modularen System, das je nach Bedarf mit verschiedenen zusätzlichen Platinen erweitert werden konnte, einige Erfolge verbucht hatte, rollte die PC - Welle bei uns mit sogenannten IBM - kompatiblen Rechnern eines Münchener Herstellers an; schließlich bauten wir die Rechner selbst zusammen. Im Gegensatz zu heute mußten für die damals gängigen 640 KB RAM 36 ICs von Hand gesteckt werden. Wehe, es war einer defekt: ich erinnere mich mit Grauen an das Heraushebeln der mitunter streng sitzenden ICs.

Es war die Zeit, als die Freaks noch den NEC V20 anstelle des 8088 einsetzten, um die rund 15% schnellere Rechenleistung im Landmark - Test zu bewundern. Kompatibilität war auch noch ein großes Thema: läuft da auch der Flugsimulator? (Er lief zum Glück). Bald kamen 8086er von Schneider/Amstrad auf. Die Computer hatten damals aus Kostengründen nur ausnahmsweise Festplatten. Die Software war entsprechend schlank, so daß man auf einer 360 KB - Disk noch den guten, alten Wordstar oder das Turbo Pascal 3.01A (das ich mir wegen des Preises auf englisch kaufte) samt Daten / Programmen unterbrachte!

Der erste 286 bei uns war von Schneider. Beim Transport hatte sich die CPU aus dem Sockel gelöst. Wir schraubten das Gehäuse auf, waren aber so ehrfürchtig, daß wir das Ding nicht selbst anfaßten, sondern auf den Chef warteten (wer will ein 286 / 20 MHz - Board mit 1 MB RAM geschenkt? Ich habe noch so Zeug im Regal).

Schließlich warf ich das Studium hin, machte den Laden zum Full - Time - Job und gründete die Firma 1989, die ich seither meist nebenberuflich führte. Seither hat sich in der Branche viel verändert. Händler kommen und viele gehen leider auch wieder - schneller als ihnen (und ihren Kunden) lieb ist. Erfreulich ist die Leistungsfähigkeit der heutigen Geräte; Bildverarbeitung, Musik und auch Video sind endlich nicht mehr nur machbar, sondern auch erschwinglich geworden.